Die geballte Ladung Digitales: das Barcamp Koblenz

Wer denkt, das verschlafene Städtchen Koblenz habe in Sachen “Digitale Kommunikation” nichts zu bieten, irrt gewaltig – wie mir das vergangene Wochenende gezeigt hat. Da ich selbst erst vor einem Jahr aus Brüssel wieder hierher gezogen bin, hatte ich schlichtweg keine Ahnung was und vor allem wer hier so unterwegs ist.

Doch das hat sich jetzt geändert, dank dem Barcamp Koblenz, das von der Koblenzer Agentur 247GRAD initiiert und von einer Reihe von regionalen Sponsoren, z.B. der Rheinzeitung oder der Handwerkskammer Koblenz unterstützt wurde.

Was gerade das Barcamp Koblenz besonders macht, ist meiner Meinung nach die Reichweite. Wenn auch Koblenz weder der Nabel der Welt, noch eine trendy Medienhochburg wie Berlin oder Köln ist: Zum Barcamp haben sich viele internetaffine Menschen (von Blogger über Social Media-Manager bis Software-Entwickler) aus der gesamten Gegend versammelt, ob nun Mittelrhein, Westerwald, Eifel oder eben Rheinland. Das machte die Veranstaltung sehr bunt, nahbar, menschlich und fruchtbar.

Das Fazit vorweg: 

Jede Minute und jeder Cent haben sich gelohnt (ein wahres Preis-Leistungs-Genius mit seinen 20€ für zwei Tage samt Verpflegung). Ich habe viel gelernt, tolle Kontakte zu Leuten aus meiner Nische geknüpft und sogar eine neue regionale Kooperation gestartet. Bombastisch.

Mein Kopf platzt vor neuen Ideen. Ich bin gefühlt zwei Tage und zwei Nächte lang wie ein hyperaktives Eichhörnchen von A nach B nach C gehüpft und habe Impulse, Ideen und Inspiration in mich aufgesogen.

Die Projekte, die vorher nur höchst vage in meinem Kopf herumschwirrten konnte ich mit Gleichgesinnten besprechen und ein Stück weit konkretisieren. Mal sehen, wie viel sich wie schnell umsetzen oder anstoßen lässt. Der Rest bleibt erstmal mein Geheimnis.

Hier schonmal ein kleines Potpourri der für mich hilfreichsten Sessions.

(Lokale) Blogaggregatoren

Sascha Förster rzählte davon, wie und warum er Bonner-Blogs gegründet hat, was sich daraus alles entwickelt hat und wie man es selbst mit kostenlosen Tools und ein wenig Zeit nachmachen kann. Schon sehr sehr lange möchte ich etwas ähnliches aufziehen, jedoch mit einem thematischen statt regionalen Zugang. Wie immer verlangsamt mich die technische Umsetzungsseite der Dinge, aber mit seinen Tipps (und Tiny tiny RSS) komme ich dem ja vielleicht bald ein Stück näher.

WordPress Sicherheit

Duh…! Ich bin ja wohl schon genug damit beschäftigt, meinen Blog mit Inhalten zu befüllen, an meinen Texten zu feilen und Fotos zu schießen. Da fällt die Sicherheit gerne mal hinten runter. Das Gewissen wird beruhigt von Gedanken wie: “Warum sollte ausgerechnet mich jemand hacken? Ich habe ja wohl überhaupt nichts, was einen Hacker interessieren könnte. Leider Fehlanzeige, denn: Hacking ist Massenware!

Marc Nilius von WP-Sicherheit erklärte uns, dass sich das Gros der Hacker es nicht auf einzelne spezifische Seiten abgesehen haben, sondern auf die breite Masse kleinerer und unbedeutender Blogs. Tatsächlich wird sogar (fast) jede Webseite regelmäßig von Hack-Angriffen attackiert! In einem Praxistest hat er meinen Blog auseinandergenommen, uns gezeigt, wie schnell und einfach er Unmengen an Informationen und Lücken herausfinden kann – und was man dagegen tun kann.

Um seine Tipps mal “in a Nutshell” zusammenzufassen: Updates, Backups (z.B. mit BackWPup), vertrauenswürdige Plugins, die regelmäßig aktualisiert werden, und starke Passwörter sind das A und O eines WordPress-Blogs.

Falls du hierbei mal selbst Hilfe benötigst, Marc Nilius ist der Go-to-Experte Nr. 1.

Social Media in Behörden

Katja Evertz erzählte von ihren Erfahrungen “vom Bohren dicker Bretter”. Als Expertin für Social Media betrat sie vor ein paar Jahren Neuland, indem sie eine Bundesbehörde in die sozialen Medien bringen wollte. Ihre Anekdoten und Tipps waren gleichermaßen hilfreich und unterhaltsam. “Dickes Brett? Das sind Betonmauern dicker als im Regierungsbunker!”
Ja, davon kann ich ein Lied singen.

Katjas Fazit: es braucht Akzeptanz in der Leitung, Know-How in der Umsetzung und vor allem viele, viele Unterstützer im Mittelbau!

Community-Building auf Instagram

Die fabelhafte Jana, Co-Gründerin von Chapter One Mag und der Kopf hinter Sonne und Wolken teilte ihre Tipps und Geheimnisse über das Community-Building bei Instagram.

Welche Motive eignen sich besonders gut für Instagram?
Welche Hastags soll ich nutzen?
Wie entgehe ich der Filter-Falle, die aus all meinen Bildern pixelige Farbmonster macht?
Und wie finde ich meinen eigenen Stil?

Für jeden, den es interessiert, sind Janas wertvolle Tipps auch hier auch bei Sonne und Wolken sehr schön zusammengefasst.

Und sonst so: 

In diversen anderen Sessions habe außerdem viel darüber gelernt, wie auch ich als Laie mehr aus Google Analytics raushole, mit welchen Tools man einfach und kostenlos ins Social Media Monitoring einsteigen kann und wie man seine Produkte sogar über Facebook vertreiben kann.

#bcko16 – ich kann’s schon kaum erwarten!

Warst du schon mal auf einem Barcamp?

Wie waren deine Erfahrungen? Bist du Dauergast oder eher Mit-Skepsis-Genießer? Erzähl doch mal!