23 Uhr? Sorry, ich muss morgen arbeiten

Bachelor – Master – dazwischen diverse Praktika und Werkstudententätigkeiten – Berufseinstieg: erster Job. Läuft, könnte man sagen. Doch es gibt sie die kleinen Momente, in denen man sich zurück nach seinem Studentenstatus sehnt und zwar nicht nur, weil man mit dem Studentenausweis Vergünstigungen bekommt.

Berufseinstieg: Ein geregelter Tagesablauf hat auch Vorteile

Ich arbeite nun seit fast 4 Monate im Onlinemarketing und bin sehr glücklich mit meinen Kollegen und meinem Arbeitsumfeld. Ich hatte bereits als Werkstudentin dort gearbeitet und wusste deshalb, was mich erwartet. Ein sanfter Berufseinstieg.

Anfangs dachte ich, es fällt mir schwerer, neun Stunden zu arbeiten und jeden Tag um 8 Uhr im Büro zu sein. Ist es als Student noch undenkbar, einen Kurs vor 10:00 Uhr morgens zu belegen – und auch bloß nicht mehr als zwei Seminare aufeinanderfolgend – heißt es nun 8,5 Std täglich. Bei meinem letzten Praktikum in einer PR-Agentur meinte mein Kollege zu mir: “Nach zwei Monate ist es Gewohnheit.” Und er hatte Recht.

Natürlich fällt es mir nicht jeden Morgen leicht, aufzustehen. Es gibt schließlich nicht mehr diese Tage, an denen man eine seiner zwei Fehlstunden in den Pflichtveranstaltungen nehmen darf, aber ist man erst mal auf der Arbeit, ist es ganz normal. Es ist sogar schön, einen geregelten Tagesablauf zu haben. Man steht morgens auf, geht auf die Arbeit und weiß abends, was man geleistet hat. Man muss keine Hausarbeit mehr schreiben, keine Stunden nachbereiten (haha) oder auf Klausuren lernen – man kann also wirklich abschalten. Gerade während meiner Masterarbeit war das anders. Tagsüber im Praktikum und abends bis in die Nacht hinein schreiben, schreiben, schreiben. Der Berufseinstieg hat also durchaus seine positiven Seiten.

Doch wann sehne ich mich dann zurück, Studentin zu sein?

Meine Freunde vor Ort sind alle Studenten. Gemeinsames Grillen und danach bis ewig in die Nacht bei einem oder zwei Gläschen Wein quatschen? Streichen wir das “bis ewig in die Nacht”. Wenn du noch neu im Beruf bist und jeden Tag voll konzentriert sein musst und willst, geht das nicht. Dann schaut man um 23 Uhr und sagt: Sorry, ich muss morgen früh raus – arbeiten. 30 Grad und alle sind ab vormittags im Freibad? Sitzt man im stickigen Büro. Donnerstagabend und jeder ist in Wochenendestimmung? Ist bei dir noch der Freitag dazwischen.

Theorie in der Praxis anwenden – das geht wirklich

Doch was hat man eigentlich für Vorteile – mal abgesehen vom geldlichen Aspekt? So abgedroschen es klingt, aber man kann wirklich Theorie anwenden. Auch wenn natürlich wesentlich abstrakter als in der Universität, aber als sich neulich zwei Freunde von mir über Social-Media-Theorien unterhalten haben, dachte ich mir nur: Fragt mich doch, ich habe damit jetzt täglich auf der Arbeit zu tun und kann es euch nicht nur in schwer verständlichen Fachbegriffen abstrakt erklären, sondern leicht, verständlich und vor allem realitätsnah am Beispiel.

Und das Weggehen unter der Woche oder das gemeinsame Beisammensitzen bis spät in die Nacht? Irgendwann bin ich so an meinen Berufsalltag gewöhnt, dass auch das wieder geht und dann sind es wahrscheinlich die anderen, die um 23 Uhr auf die Uhr schauen und sagen: Sorry, ich muss morgen auf die Arbeit.

Und du?

Welche Vorteile hat für dich das Berufsleben? Und was vermisst du aus Studentenzeiten?

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