Neues Jahr, neues Glück? Oder same old same old?

Um den Jahreswechsel herum sind alle Uhren auf Besinnlichkeit gestellt. Es wird sich sicherlich nicht alles ändern, nur weil ein neues Jahr beginnt – vor allem die Sache mit den Vorsätzen ist immer ziemlich schwierig. Dennoch macht sich jeder so seine Gedanken. Was hat das Leben die letzten 12 Monate mit mir gemacht? Und was will ich in den nächsten 12 Monaten mit dem Leben so anstellen?

Unsere Gedanken zum Jahreswechsel

Christina:
Liebe Jana. Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Ich muss sagen, ich liebe dieses Gefühl kurz vor einem neuen Jahr. Wie kurz vor einer Reise oder kurz vor einem Umzug. In den Tagen zwischen den Jahren sitze ich vor meinem Leben wie vor einem leeren Koffer und überlege: Wie wird das wohl sein? Ich reflektiere, ich überlege was ich “da drüben” wohl brauchen werde, was ich in den Koffer packe und mitnehme. Was lasse ich lieber da, weil es nur unnötiger Ballast ist, wie das fünfte Paar Schuhe, verwelkte Freundschaften oder belastende Eitelkeiten? Das bleibt idealerweise zurück.
Wofür bin ich dankbar, was tut mir gut? Das kommt in den Koffer und mit ins neue Jahr.

Zwischen den Jahren sitze ich aufgeregt vor meinem Leben, wie vor einem leeren Koffer. Click To Tweet

Ich bin dankbar dafür, dass es mir sowohl jobmäßig als auch privat gut geht. Vor nunmehr anderthalb Jahren habe ich meinen Job in Brüssel aufgegeben, um wieder nach Hause an den Rhein zu ziehen. Warum? Wegen der Liebe hauptsächlich, aber auch das Schicksal spielte mir in die Karten: nach vielen vielen Bewerbungen kam letztlich das beste Jobangebot hier aus der Nähe. Verrückt, oder? Nachdem ich mich dann die ersten Monate hier ziemlich unwohl fühlte, habe ich mich irgendwann tatsächlich wieder eingelebt. Im Nachhinein bin extrem dankbar dafür, dass mir der Start so schwer fiel, denn sonst hätte ich nie angefangen zu schreiben und zu bloggen. Dann hätte ich Dich nicht kennengelernt, und dann hätten wir nie das Chapter One Mag gegründet.

Ich bin dankbar dafür, dass meine Beziehung die vielen Fernbeziehungsjahre überlebt hat. Ich bin dankbar dafür, dass ich meine Familie jetzt wieder regelmäßig sehe. Dass ich mitbekomme, wenn es meiner Mutter oder meinem Vater oder meinen Schwestern nicht gut geht. Dass ich nicht, wie die vorhergehenden sechs Jahre, immer alles verpasse, weil ich halt einfach nie da bin. Ich bin dankbar für meine Arbeit, aus der sich in den anderthalb Jahren mehr Herausforderungen, mehr Verantwortung und mehr Wertschätzung ergeben haben, als zu Beginn absehbar war. Ich bin dankbar für meine Aufgaben, die mich fordern, und dankbar für meine Chefs, die mich fördern und Vertrauen in meine manchmal “neuen” Methoden haben. Ich bin dankbar dafür, dass ich (und das ist wohl das allerwichtigste) gesund bin.

Wie sieht es bei dir aus? 2015 war auch bei dir ein Jahr der turbulenten Veränderungen. Wofür bist du dankbar?

Jana:
Liebe Christina, mein Jahr 2015 war von ähnlichen Entwicklungen begleitet, wie du sie ein paar Monate zuvor erlebt hast. Nachdem der Dezember 2014 mit einem schrittweisen Abschied aus meinem “alten Leben” dominiert wurde (also genau vor einem Jahr) nämlich dem Weggang aus Frankfurt, aus meinem festen Job, der mir irgendwie doch ans Herz gewachsen war, raus aus der Fernbeziehung. 2015 stand dann ganz im Zeichen des Neuanfangs: in der Selbstständigkeit, einem großen Reisetraum, die Rückkehr (ebenfalls der Liebe wegen) und schließlich unserem Kennenlernen und der Beginn unseres großartigen Projektes: dem Chapter One Mag.

Und ja, du hast – vielleicht unbewusst – tatsächlich eine wichtige Rolle gespielt, dass mit die Rückkehr nach Deutschland und das Fußfassen in einer mir noch relativ fremden Region eigentlich ziemlich leicht gefallen ist. Privat und auch beruflich. Denn auch in der Selbstständigkeit geht nichts ohne Partner, ohne Menschen, mit denen man sich austauschen kann, und die hinter einem stehen. Und die im Gegensatz zu Partner und Familie manchmal besser verstehen, welche Gedanken sich im Kopf kreisen.

Das Thema Dankbarkeit hat mich im Dezember deshalb viel beschäftigt, denn meine große Lebensveränderung hat sich zum ersten Mal gejährt. Nachdem ich gebührend zurückgeschaut habe, wird es nun Zeit, sich mit voller Kraft auf das vor mir liegende zu konzentrieren.

Im Gegensatz zu dir zählt der 1. Januar nicht gerade zu meinen Lieblingstagen, genauso wie ich den Tag vor einer Reise nicht so wirklich mag. Es ist genauso wie ein weißes Blatt Papier, vor dem man sitzt, wenn man einen neuen Artikel schreibt. Oder das erste Kapitel eines Buches, das Chapter One sozusagen. Sobald der erste Satz geschrieben ist, läuft es von ganz alleine. Aber bis es soweit ist, wirkt ein weißes Blatt meiner Kreativität eher entgegen. Noch dazu wird der erste Tag des Jahres meist von schlechtem Wetter und Katerstimmung begleitet. Deshalb versuche ich, möglichst schnell die ersten Sätze hinter mich zu bringen und das neue Jahr mit Leben zu füllen – dann wirkt es plötzlich weit weniger bedrohlich und nicht mehr so leer und nackig wie am Neujahrsmorgen.

Das neue Jahr ist wie ein weißes Blatt Papier, das man erst mit Leben füllen muss. Click To Tweet

Chapter One Mag goes 2016

Egal ob ihr also so begeistert wie Christina in euer “erstes Kapitel” geht oder euch die ersten Sätze vielleicht eher schwer fallen, so wie Jana: wir möchten euch dabei unterstützen, motivieren und begleiten. Und natürlich möchten wir auf Chapter One Mag im Jahr 2016 auch ein neues Kapitel einläuten – voller Ambitionen, neuen Projekten und Ideen. Denn davon haben wir mehr als genug!

Was dich als Chapter One Mag-Leser im kommenden Jahr erwartet:

Mehr Youtube

Wir strecken die Flügelchen aus und versuchen uns am Bewegtbild (Wer Lust hat, kann unseren Kanal schon mal hier abonnieren!) Wir möchten inspirierende Berufseinsteiger nicht mehr nur schriftlich, sondern ganz persönlich interviewen und uns mit ihnen austauschen. Wir möchten eure Fragen beantworten und unsere Gedanken frei von der Leber weg erzählen.

Mehr Raum für EURE Gedanken

Im kommenden Jahr wird es mehr Gastartikel von euch Lesern und Leserinnen geben, egal ob ihr studiert, gerade das Studium abgeschlossen habt oder jetzt mit Power in den Beruf einsteigt. Wir wollen mehr über euch erfahren. Welche Fragen habt ihr? Welche Probleme treiben euch um? Welche Wünsche und Ziele habt ihr? Was würde euch dabei helfen, diese umzusetzen?

Hast du Lust, einen Gastartikel beim Chapter One Mag zu schreiben oder dich von uns interviewen zu lassen? Schreib uns unter redaktion@chapteronemag.com!

Mehr Kooperationen mit anderen tollen Autoren und Bloggern

Mit einigen haben wir schon zusammenarbeiten dürfen, mit anderen steht es gerade noch bevor, wie zum Beispiel die inspirierenden Frauen von MentorMe oder FIELFALT. Wir freuen uns auf viele mehr. Schreib uns, wenn du mit deinem Blog oder Magazin dabei sein möchtest.

Und du?

Was wünscht du dir im kommenden Jahr auf Chapter One Mag? Welche Themen beschäftigen dich? Wovon möchtest du gerne mehr lesen? Und was hast du dir fürs neue Jahr vorgenommen? Verrate es uns in den Kommentaren!

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